Am Sonnabend, dem 1. November 2025, gingen wir gemeinsam mit Internationalistinnen und Internationalisten auf die Straße, um unsere Solidarität mit Kuba zu zeigen. Seit Jahrzehnten leidet das Land unter der Blockade des US-Imperialismus. Die ökonomische Krise, die die Kubanerinnen und Kubaner treffen, ist ein Ergebnis des längsten Wirtschaftskrieges der modernen Menschheitsgeschichte. Wir dokumentieren hier unseren Redebeitrag.

Liebe Kubafreundinnen, liebe Kubafreunde,
Ich soll in meiner Rede ein besonders Augenmerk auf die Kommunistische Partei Kuba (Partido Comunista de Cuba, PCC) legen. Passend dazu ging vor kurzem ein Zitat durch die „sozialen Medien“, dass zwar auf China gemünzt war, aber sicherlich auch auf Kuba übertragbar ist. Sinngemäß wurde der Vergleich angestellt: „Im Westen kannst du die Parteien wechseln, aber nicht die Politik. In Kuba kannst du die Partei nicht wechseln, aber die Politik.”
Die Kommunistische Partei Kubas hat seit ihrer Entstehung immer wieder auf Veränderungen flexibel reagieren müssen. 30 Jahre lang war Kuba Teil des sozialistischen Blocks, mit den entsprechenden politischen und ökonomischen Strukturen und einem stetig wachsenden Wohlstand der Bevölkerung. Der Zusammenbruch des sozialistischen Lagers machte es notwendig, zu einer Sonderperiode überzugehen, die harte Einschnitte in den Alltag der Menschen erforderte. Als schließlich Anfang dieses Jahrtausends wieder eine Erholung einsetzte, Überweisungen aus dem Ausland zunahmen, die Touristenzahlen nach oben gingen, die Ölimporte aus Venezuela stiegen, konnte man die Hoffnung hegen, dass Kuba in einer etwas entspannteren Atmosphäre die verlorenen Neunziger wieder aufholt.
Aber da wurde die Rechnung ohne den Wirt aus dem Norden gemacht. Seit über sechs Jahrzehnten hält nun Kuba der grausamen Blockadepolitik der USA stand. Ein wesentlicher Faktor dieses vorbildhaften, aber sicherlich oft schwer zu haltenden Widerstandswillens ist dabei die Kommunistische Partei Kubas.
Diese ist in der derzeitigen, wohl noch nie so schwierig gewesen Situation wieder darauf angewiesen, nach kreativen Lösungen zu suchen, um den Sozialismus und seine Errungenschaften zu verteidigen. Das Ausbluten durch Auswanderung nimmt dramatische Ausmaße an, ebenso die Inflation. Die Infrastruktur kann nur unter größter Mühe einigermaßen aufrecht erhalten werden, die Einkommensunterschiede nehmen zu. Aber es ist nicht, wie es so gerne in den bürgerlichen Medien kolportiert wird, die Schuld der kommunistischen Partei und des sozialistischen Systems, dass wir einer solchen Misere gegenüberstehen. Im Gegenteil, ohne die Partei und ohne den Sozialismus wäre das Land längst zu Grunde gegangen.
Auf dem letzten Parteitag des PCC, der 2021 abgehalten wurde, wurde der Staffelstab von der Generation der Revolution an die im Sozialismus Geborenen übergeben. Erstmals konnte der davor anhaltende Mitgliederschwund aufgehalten werden. Die Massenorganisation sollen wieder belebt werden, dabei werden verstärkt Jugendliche, Frauen und Schwarze gefördert. Es wurde klargestellt, dass „Trägheit, Konformismus, Mangel an Initiative sowie das bequeme Warten auf Anweisungen von oben“ überwunden werden müssen. Zudem gibt die Entwicklung der Biotechnologieindustrie, die Integration in die Brics-Gemeinschaft, die verstärkte Hilfe Chinas und die weiterhin hohe Zustimmung des kubanischen Volkes zur Partei viel Grund zur Hoffnung.
In guten wie in schlechten Zeiten also pflegen wir seit Jahrzehnten als DKP mit unserer kubanischen Schwesternpartei eine enge, solidarische Beziehung. So werden immer wieder Sach– und Geldspenden von der DKP gesammelt und den kubanischen Freundinnen und Freunden des PCC überreicht. Auch unsere vielen UZ-Lesereisen helfen Kuba, geben aber auch den Teilnehmenden einen intensiven Einblick in die kubanische Wirklichkeit.
In bekannter imperialistischer Manier soll Kuba durch die US-Blockadepolitik, die eine Form von Wirtschaftskrieg ist, erwürgt werden. Das kubanische Volk wehrt sich dagegen mit aller Kraft. Die Weltöffentlichkeit verurteilt die US-Blockade, wie auch die letzte UN-Abstimmung zeigt. Keineswegs alle Länder beugen sich dem Druck der US-Regierung. Für uns gilt das Gebot der internationalen Solidarität!
Die Zeiten sind hart, für die revolutionäre Kräfte in der westlichen Welt, als auch für das sozialistische Kuba. Wer ernsthaft einen Systemwechsel anstrebt, weg vom Kapitalismus, hin zum Sozialismus, steht nicht nur in der Pflicht, von Kuba zu lernen, sondern auch, Kuba den Rücken zu stärken.
Geht in die Solidaritätsgruppen, abonniert die Granma auf Deutsch, gönnt euch eine UZ-Lesereise. Aber am wichtigsten, lasst euch nicht in den Lügensumpf der Konzernmedien hineinziehen und habt ein Auge auf und ein Herz für Kuba!
¡Patria o Muerte!
Rotfront!















